Mit den fruehromantischen Autoren verbindet Wyss der Anspruch auf die ganze Bandbreite literarischen Ausdrucks: Ode, biblischer Bann auch, grotesker Witz und Hohelied geben sich die Hand. Liedhaft Lyrisches wechselt mit lautmalerisch konkreter Poesie; kurze Wortkompositionen, ans japanische Haiku gelehnt, fügen sich an die mahnende Jeremiade; Kurzgeschichten stossen auf philosophisches Argument.
Michael Wyss knüpft auch in seiner zweiten illustrierten Publikation die Tradition der Kuünstlerbuücher an. Das Buch vereint verschiedenste literarische Genres: Notate, Gedichte und längere, philosophisch-erzählerische Texte. Sie können als Fortsetzung seiner kryptischen Autobiographie gelesen werden. Die Ausgabe enthält ein Geleitwort von Beat Wyss, Bruder des Autors und Ordinarius für Kunstwissenschaft und Medienphilosophie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.
Michael Wyss (*1952) wuchs in Luzern auf. Nach einem Studium an der Kunsthochschule in Berlin kehrte er in die Schweiz zurück und begann, als freier Künstler zu arbeiten. Es folgten Einzelausstellungen in Zürich, Basel und Luzern. 2007 erschien mit Palettenmuse 80/05 – Poesie und Prosa eines Künstlerlebens Wyss' erstes Textbuch.