Ein Essen reden
Ein Essen reden
Salz, Pfeffer, Petersilie und mehr
"Die Küche meiner Mutter glich der vieler Juden in der Bukowina, Grenzraum zwischen Mittel-, Südost- und Osteuropa. Ein Teil der Welt, der für mich der Mittelpunkt des Erdenkreises war. Es war eine simple, einfache und bodenständige Küche, eine jiddische Küche, mit allen Einschränkungen des koscheren Kochens mit rumänisch-österreich-ungarischem Einfluss."
Dieses Kochbuch, mit über 30 Rezepten, die zu jüdischen Feiertagen zubereitet werden, ist eine Hommage an das Essen und die Familie. Anekdoten zur Mutter von Sarah Hasenfratz, die jahrelang mit ihrer Klaren Suppe Zuneigung und Liebe gegeben hat, runden dieses kleine, aber sehr feine Buch ab.
Pressestimmen
"Der Rezeptsammlung, die von einer einfachen und bodenständigen Küche zeugen, geht ein längeres Einleitungskapitel voraus. Darin schildert die Autorin die enge Verknüpfung von Kindheit, Essen und Judentum. Jeder jüdische Feiertag wurde mit bestimmten Ritualen und Gerichten zelebriert. Die klare Hühnersuppe gab es jeden Freitagabend nach Sonnenuntergang, wenn "das Kommendes Schabbats gefeiert wurde". Die Autorin erinnert sich auch an den Duft, des Brots, das die Mutter jeden Freitag für die ganzeWoche buk und dessen Zubereitung fast einer rituellen Handlung gleichkam. In fast jedem Gericht wird Zwiebel verwendet. Dies nicht nur, weil das Gemüse leicht erhältlich war und als praktisches Würzmittel diente. Für die Mutter der Kochbuchautorin hatte die scharfe Knolle fast religiöse Bedeutung als unentbehrliches jüdisches Grundnahrungsmittel. Das schmale Bändchen mit dem Titel "Ein Essen reden" macht deutlich, wie Essen zubereiten und gemeinsam verkosten ein tief verankertes Kulturgut sein kann. Doch weisen die Speisen auch Einflüsse der Umgebung auf, in denen sie gekocht wurden. Die damalige Bukowina befand sich im Fadenkreuz östlicher, westlicher und südlicher Kulturen. Entsprechend finden sich in der Rezeptsammlung auch Borschtsch, das polnische und russische Nationalgericht aus Randen, oder Baklava, jenes süsse Blätterteiggebäck, dasman heute in jedem türkischen Fastfood- Restaurant erhält. Mit Mamaliga ist in der Rezeptsammlung auch ein traditionelles rumänisches Maisgericht zu finden, das der bei uns bekannten Polenta ähnelt."– Bieler Tagblatt
Sarah Hasenfratz wuchs in Gura-Humora (Bukowina) auf einem Bauernhof auf. Sie studierte Chemie und wanderte 1972 mit ihren Eltern und Geschwistern nach Israel aus. Dort beendete sie ihr Studium und arbeitete in Jerusalem in der Forschung. 1982 wanderte sie mit ihrem Ehemann und Kindern nach Deutschland aus. Dort gründeten sie eine Firma für industrielle Mehrwegverpackungen. Einige Jahre nach dem Tod von Sarah Hasenfratzs Vater zog ihre Mutter zu ihnen nach Deutschland, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.