Die Autorin Stephanie Elmer und die Fotografin Gabi Vogt haben 14 Gärtner und Gärtnerinnen in ihren Schrebergärten besucht und in Text und Bild porträtiert. Schrebergärten prägen unsere Landschaft. Als kleines Dorf aus rechteckigen Gärten und schmucken Holzhäuschen ziehen Schrebergärten vor dem Zugfenster vorbei. Als in sich geschlossene Welt erscheinen sie beim Spaziergang am Stadtrand. Fahnen von nah und fern wehen im Wind, die Welt rückt hier zusammen, Parzelle an Parzelle.
Inhalt: 14 Geschichten, geschrieben von Stephanie Elmer, 180 Fotografien, fotografiert von Gabi Vogt, 1 Text von Stadtökologe Stefan Ineichen
– "Es ist kein Buch, das man liest, sondern eines, in dem man immer mal wieder gerne blättert. Weil die Texte sorgfältig verfasst, die Fotos sorgfältig ausgewählt und das Ganze äusserst ansprechend gestaltet ist. Auch zugeschlagen bereitet es Freude, dank des schlichten Umschlags und der stimmigen Proportionen nimmt man es gerne in die Hand. Schlägt es auf und taucht ein – in das kleine Paradies der Flachsbäuerin. Oder in jenes der 87-Jährigen, das im Verschwinden begriffen ist." Tagesanzeiger
– "Das bildreiche, schön gestaltete Buch ist ein Spaziergang durch die Gärten, bei dem klar wird: Auf den kleinen Gartenparzellen ist Platz für grosse Geschichten, die jenseits von Klischees auch zeigen, dass diese grünen Flächen ein Kulturgut mit ökologischer und sozialer Bedeutung sind." Fotoblog Tagesanzeiger
– Interview im Magazin Bioterra
– Schrebergärten: Zwischen heiler Welt und geklautem Gemüse zentralplus
Als kleines Dorf aus rechteckigen Gärten ziehen Schrebergärten vor dem Zugfenster vorbei; als in sich geschlossene Welt erscheinen sie beim Spaziergang am Stadtrand. Bohnenstangen ragen gen Himmel, Fahnen von nah und fern, wehen im Wind. Doch Schrebergärten bieten auch Nährboden für Vorurteile. Bieder sollen sie sein, bünzlig, langweilig.
Die Fotografin Gabi Vogt und die Autorin Stephanie Elmer haben während drei Jahren vierzehn Schrebergärten besucht und ihre Gärtner und Gärtnerinnen porträtiert. Dabei habe sie Geschichten gefunden, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Da ist etwa Stefano, der einst Italien in die Schweiz kam, um zu arbeiten. Die Sprache klang fremd und kalt und überall lag Schnee. Schnell wieder nach Hause wollte er, doch dann lernte er seine Frau kennen und: blieb. Aus dem Heimweh wurde Sehnsucht nach einer Heimat, die in all den Jahren eine andere geworden ist. Seit rund zwanzig Jahren hat Stefano einen Schrebergarten, immer im Herbst macht er hier mit den anderen Italienern Sugo, der für ein ganzes Jahr reicht. „Komme ich hierher, ist es, wie wenn ich nach Italien gehen würde“, sagt er.
Da ist auch die Geschichte von Christina, die vor über vierzig Jahren als erste ledige Frau einen Schrebergarten übernommen hat – was die damals von Männern dominierte Welt kräftig durchgewirbelt hat. „Hartes Brot hatte ich zu essen“, lacht Christina heute, als Präsidentin von drei Gartenarealen. Den Garten aufgeben – das ist nie in Frage gekommen, auch wenn sie das Leben in die weite Welt führte.
Da sind auch Martin, Katrin und Lea, alle um die dreissig Jahre alt, die zu dritt eine Parzelle pflegen und sich intensiv mit der Philosophie der Permakultur auseinander setzen. „Das Wissen, wie man eigene Nahrung produziert, ist doch unglaublich essentiell“, sagen sie und versuchen in ihrem Garten möglichst viel anzupflanzen. Konsequent verzichten sie auf Kunstdünger und Pestizidie.
Zusammen mit den Grafikern Karin Meier und Felix Gübeli setzen Gabi Vogt und Stephanie Elmer die Porträts wie Mosaiksteine zu einem Bild zusammen, das zeigt: Schrebergärten sind nicht nur eine Welt für sich, sondern auch selbst eine „Monde Miniature“, mit all ihren grossen und kleinen Geschichten.