Europas vergessener Superheld ist wieder da!
Es herrscht Krieg und die nationalsozialistischen Machthaber in Prag sind sehr beunruhigt: Ein Kämpfer mit scheinbar übernatürlichen Kräften, der die Besatzer das Fürchten lehrt, bewegt sich durch die Stadt. Der athletische Superheld, von dem man sich flüsternd erzählt, kann ungewöhnlich weit und hoch springen. Seine Fähigkeiten nutzt er dazu, die deutsche Kriegswirtschaft zu sabotieren. Auch ist er mit im Spiel, als das Attentat auf Reinhard Heydrich, Hitlers Mann im Protektorat Böhmen und Mähren, verübt wird. Der Name des geheimnisvollen Helden ist Franz Pérák – der Sprungmann. Im Roman verliebt er sich in die schöne Widerstandskämpferin Jitka, die mit ihm gemeinsam unerschrocken gegen die Besatzer kämpft. Zugleich versucht er das Rätsel seiner eigenen Identität zu lösen. Wer also ist Pérák, der Superheld aus Prag? Die Antwort, die Petr Stančík bietet, sprengt alle Vorstellungskraft.
Den satirischen Action-Roman ergänzen zahlreiche historische Fotografien Prags. Damit entsteht eine einmalige Kombination von atemberaubender Handlung und einem ungewöhnlichen Reiseführer durch die Goldene Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten. Romanhafte Fiktion und historische Realität verbinden sich zu einem rasanten Lesegenuss voller Überraschungen.
Im Vorwort legt der Ethnologe Petr Janeček die Geschichte des vergessenen und nun literarisch neu entdeckten Superhelden aus der Mitte Europas dar. Und erklärt nicht zuletzt, warum es der tschechische Pérák mit Superman, Batman oder Captain America aufnehmen kann.
"Dem Autor und dem Verlag ist ein kleines Opus gelungen, das gleichzeitig auf ein diverses Zielpublikum trifft – Comic-Fans und Kulturwissenschaftler*innen, Science Fiction-Begeisterte und (Hobby-)Historiker*innen oder einfach Menschen, die vielschichtige und ungewöhnliche literarische Werke mögen, werden die Lektüre genießen. Die Geschichte wird von einer Großzahl von kleinen Zeitzeugnissen – Fotos, Plakaten, Grafiken – begleitet, die zeigen, wie glaubwürdig die Geschichte eines Beschützers sein könnte, der wohl die vorzüglichsten Eigenschaften von Švejk und dem Golem vom Rabbi Löw in sich vereint hat."
– osTraum
"Stančík erzählt Pérák in tarantinohaft-schelmischer, erfrischend respektloser Manier. Er macht aus dem Pérák-Mythos eine Mischung aus Pulp Fiction und historischer Essayistik. Das Buch ist herrlich illustriert (mit zeitgenössischen Pérák-Comics) und mit Hypertexten garniert. Ein Roman, der Nazi-Mythen wie die Flak als „Stahlpenis in steifer Abwehrhaltung“ veräppelt oder Görings Carinhall als komplett essbare Fressdystopie neu erfindet, bringt genau den uneigentlichen Genrehumor mit, der den Tschechen gerade bei diesem für sie traumatischen Themen nicht immer gegeben war."
– Marc Reichwein, die Welt
"Das Buch ist fabelhafter surrealer Trash, sehr amüsant zu lesen."
"Eine Kombination historischer Fakten, alter Prag-Fotos und einer romanhaften, ironischen Fiktion. Stančík liefert uns damit nicht nur einen spannenden Text mit Einblicken in die Geschehnisse der damaligen Zeit, sondern gleichzeitig einen Reiseführer, der einen ganz eigenen Blick auf die Goldene Stadt möglich macht."
"Neben der nachdenklich stimmenden Geschichte von Peter Stančik zum Thema Widerstandskämpfer, fasziniert mich vor allem das fast zeitgleiche Auftauchen von Superhelden in Kriegen."
– Ruth Justen, Ruth liest
Der Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker Petr Stančík (1968) ist einer der wichtigsten Autoren Tschechiens. In seinem vielfältigen Werk erfreut er Leser mit einer Mischung aus Fakten, Mystik, Humor und ungezügelter Phantasie. Für seinen 2014 erschienenen Roman Die Mumienmühle (Mlýn na mumie) erhielt Stančík Tschechiens renommiertesten Literaturpreis Magnesia Litera. Der Bestseller wurde bislang in fünf Sprachen übersetzt. Sein Sci-Fi Abenteuer für junge Leser H2O und die geheime Wassermission wurde mit dem Goldenen Band für beste Kinderliteratur ausgezeichnet. Stančík, der Regie in Prag studierte, widmet sich heute ausschliesslich dem Schreiben. Er lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in der Nähe von Prag.
Dr. Petr Janeček, Ethnologe und Folklorist, ist stellvertretender Direktor am Institut für Ethnologie der Karlsuniversität in Prag. Vorher leitete er die Volkskunde-Abteilung des Prager Nationalmuseums. Petr Janeček ist Autor der umfangreichen Publikation Der Mythos vom Pérák. Eine moderne Sage zwischen Folklore und Populärkultur, die 2017 in tschechischer Sprache erschien. In dem Werk untersucht er das Wesen dieses städtischen Phantoms in einem grösseren historischen und geografischen Zusammenhang. Eine englischsprachige Ausgabe ist in Vorbereitung. Der Wissenschaftler veröffentlichte ausserdem fünf Sammlungen moderner Legenden aus Tschechien sowie etliche weitere Werke, die insbesondere zeitgenössische Folklore und Mythologie thematisieren.